US-Arbeitsmarkt stärker als erwartet
US-Arbeitsmarkt überrascht mit beeindruckender Stärke
Der US-Arbeitsmarkt hat im Dezember deutlich stärker zugelegt als von Experten erwartet. Laut den am Freitag veröffentlichten Daten der US-Regierung wurden 256.000 neue Arbeitsplätze ausserhalb der Landwirtschaft geschaffen. Dies übertraf die Prognosen von Ökonomen, die im Schnitt lediglich mit einem Anstieg von 160.000 gerechnet hatten.
Die Arbeitslosenquote fiel von 4,2 Prozent auf 4,1 Prozent und erreichte damit ein neues Tief. „Der Arbeitsmarkt präsentiert sich in einer robusten Verfassung“, kommentierte Ulrich Wortberg, Ökonom bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Angesichts einer monatlichen Nettozunahme von etwa 100.000 Stellen, die erforderlich ist, um das Bevölkerungswachstum der Erwerbsfähigen auszugleichen, sind die aktuellen Zahlen ein eindeutiges Signal für die Stärke der US-Wirtschaft.
Im Fokus der Federal Reserve
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes spielt eine zentrale Rolle für die Federal Reserve, die sowohl Preisstabilität als auch Vollbeschäftigung sicherstellen soll. Die Fed hat im Jahr 2024 dreimal ihren Leitzins gesenkt, um die Wirtschaft zu stützen, nachdem sie im September die Zinswende eingeleitet hatte. Doch die jüngsten Arbeitsmarktdaten dürften die Zentralbank veranlassen, ihre Zinspolitik vorsichtiger zu gestalten.
„Die Federal Reserve dürfte in ihrem vorsichtigen und abwartenden Ansatz bestärkt werden“, sagte Wortberg. Notenbanker Christopher Waller äusserte sich in dieser Woche ebenfalls zuversichtlich: „Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass die US-Wirtschaft auf einem soliden Fundament steht. Weder die aktuellen Daten noch die Prognosen deuten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt in naher Zukunft deutlich abschwächen wird.“
Reaktionen an den Finanzmärkten
Die Finanzmärkte reagierten verhalten auf die unerwartet starken Arbeitsmarktdaten. Vorbörslich gab der S&P 500 Index um 0,60 Prozent nach, während die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen um 8 Basispunkte auf 4,78 Prozent anstiegen. Besonders stark unter Druck stand der zinssensitive Russell 2000 Index, der um 1,5 Prozent fiel. Auch der technologielastige Nasdaq 100 verzeichnete ein Minus von 0,8 Prozent.
Die gemischten Marktreaktionen spiegeln die Erwartungen wider, dass die Fed ihren geldpolitischen Kurs in Anbetracht der robusten Daten künftig vorsichtiger anpassen könnte. Die Hoffnung auf weitere schnelle Zinssenkungen, die riskantere Anlagen begünstigen würden, hat damit einen Dämpfer erhalten.
Ein starkes Fundament
Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich als stabiler Anker der amerikanischen Wirtschaft und überrascht erneut mit einer starken Entwicklung. Die beeindruckenden Beschäftigungszahlen unterstreichen das solide Fundament, auf dem die grösste Volkswirtschaft der Welt steht.
Der jüngste Bericht unterstreicht die Stabilität und Resilienz des US-Arbeitsmarktes. Die beeindruckenden Zahlen sind nicht nur ein Beleg für die Anpassungsfähigkeit der grössten Volkswirtschaft der Welt, sondern auch ein Signal der Zuversicht für die kommenden Monate. Gleichzeitig erhöhen sie den Druck auf die Federal Reserve, bei ihrer weiteren Zinspolitik den Spagat zwischen einer Stabilisierung der Inflation und der Förderung des Arbeitsmarktes zu meistern.