KonjunkturWirtschaft

Privatwirtschaft schafft weniger Stellen

Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt hat im Dezember weiter nachgelassen. Nach Angaben des Personaldienstleisters ADP entstanden in der Privatwirtschaft lediglich 122.000 neue Stellen. Damit wurden die Erwartungen der von Reuters befragten Ökonomen, die mit 140.000 neuen Jobs gerechnet hatten, klar verfehlt. Im Vergleich zum November, als noch 146.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden, zeigt sich eine deutliche Abkühlung.

Gesundheitswesen als Lichtblick

„Der Arbeitsmarkt hat sich im letzten Monat des Jahres 2024 abgekühlt, wobei sich sowohl die Zahl der Neueinstellungen als auch das Lohnwachstum verlangsamten“, kommentierte Nela Richardson, Chefvolkswirtin von ADP. Einen positiven Beitrag leistete jedoch das Gesundheitswesen, das in der zweiten Jahreshälfte mehr Arbeitsplätze schuf als jeder andere Sektor. Der ADP-Bericht, der Daten von etwa 500.000 Unternehmen mit rund 25 Millionen Beschäftigten berücksichtigt, dient als wichtiger Vorlaufindikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der auch den öffentlichen Sektor einbezieht.

Im Fokus der Geldpolitik

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spielt eine zentrale Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte die Grundlage für Zinssenkungen legen, da diese in der Regel zur Stimulierung der Wirtschaft eingesetzt werden. Allerdings hat die Fed in jüngster Zeit die Erwartungen an baldige Zinssenkungen gedämpft, da der Arbeitsmarkt trotz der aktuellen Verlangsamung insgesamt als robust gilt.

Ausblick auf 2025

Die nachlassende Dynamik am US-Arbeitsmarkt reflektiert die allgemeinen Unsicherheiten in der Wirtschaft. Zwar sind die Arbeitsmarktzahlen weiterhin stabil im historischen Vergleich, doch eine anhaltende Abschwächung könnte die Notwendigkeit für eine Anpassung der Geldpolitik verstärken. Analysten und Marktteilnehmer richten nun ihre Aufmerksamkeit auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag erwartet wird und ein umfassenderes Bild liefern dürfte.

Der US-Arbeitsmarkt bleibt ein zentrales Barometer für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes – und ein entscheidender Faktor für die Entscheidungen der Fed im Jahr 2025.

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