EuropaKonjunktur

Schlechte Stimmung in Eurozone

Die wirtschaftliche Lage in der Eurozone hat sich weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI), ein zentraler Indikator für die konjunkturelle Entwicklung, signalisiert inzwischen klar einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität – sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch zunehmend im Dienstleistungssektor. Eine Rezession scheint unvermeidlich, denn die Konjunkturschwäche erfasst nun breitere Teile der Wirtschaft.

Deutschland als Schwachstelle

Besonders auffällig ist die Lage in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Hier setzt die wirtschaftliche Schwäche den Industrie- und Dienstleistungssektor gleichermaßen unter Druck. Lieferkettenprobleme, hohe Energiekosten und die globale Nachfrageschwäche belasten die Produktionskapazitäten. Der PMI für Deutschland liegt deutlich unter der neutralen Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt, und weist damit auf eine anhaltende Rezession hin.

Nur wenige Ausnahmen

Im Allgemeinen bleibt nur ein kleiner Teil der Eurozone über der Rezessionsschwelle. Lediglich Länder wie Litauen, Finnland, Estland, Luxemburg und Belgien zeigen noch Wachstum, während die meisten anderen Mitgliedsstaaten der EU wirtschaftliche Rückgänge verzeichnen.

Die EZB und ihre Reaktionen

Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht, mit einer behutsamen Zinspolitik gegenzusteuern. Nach einer Phase starker Zinserhöhungen folgten zuletzt wieder leichte Anpassungen nach unten, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch die Wirkung bleibt bislang begrenzt: Die Inflation, insbesondere bei Energie und Lebensmitteln, erschwert eine schnelle Rückkehr zu einer wachstumsfördernden Geldpolitik.

Auswirkungen auf die Schweiz

Die wirtschaftliche Schwäche in der EU hat auch Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen, die stark von den Exporten in den europäischen Binnenmarkt abhängen. Der Abschwung in der Eurozone drückt auf die Nachfrage nach Schweizer Waren und Dienstleistungen, was wiederum die Wachstumsaussichten der Schweiz belastet.

Ausblick: Erholung bleibt unwahrscheinlich

Eine spürbare konjunkturelle Erholung in der Eurozone bleibt vorerst unwahrscheinlich. Zwar bleibt die Arbeitsmarktlage stabil, doch die Kombination aus schwacher Nachfrage, hohen Kosten und globalen Unsicherheiten bremst den Wachstumsmotor weiter aus. Ob die Maßnahmen der EZB und einzelner Regierungen ausreichen werden, die Rezession zu mildern, bleibt fraglich. Die Stimmung bleibt pessimistisch – und der Rezessionsdruck hoch.

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