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Google öffnet Waymo für Massenmarkt

Was lange als Zukunftsvision galt, wird jetzt Realität: Waymo, die autonome Fahrtochter von Google-Mutter Alphabet, plant den nächsten grossen Schritt – und der hat es in sich. Erstmals könnte Waymo seine Technologie auch für den Privatbesitz freigeben. Künftig könnten nicht nur Premium-Fahrzeuge, sondern auch günstigere Modelle mit Waymos autonomer Fahrsoftware ausgestattet werden. Ein Paradigmenwechsel, der die gesamte Branche aufhorchen lässt.


Privatbesitz statt nur Ride-Hailing – ein strategischer Meilenstein

Bislang war Waymo nur über eigene Fahrdienste zugänglich, vor allem in Städten wie Phoenix oder San Francisco. Nun aber hat sich Sundar Pichai am gestrigen Earnings Call offen gezeigt, den Zugang zur fortschrittlichsten autonomen Fahrsoftware der Welt demokratisieren. Das bedeutet: Nicht nur grosse Flotten oder Tech-Piloten – sondern auch private Autobesitzer könnten bald Fahrzeuge nutzen, die ganz ohne menschliches Eingreifen unterwegs sind.

Der Clou: Waymo ist nicht nur Hardware-Hersteller, sondern vor allem ein Software-Pionier. Die eigens entwickelte Fahrsoftware, bewährt im täglichen Einsatz, könnte künftig auch auf Fahrzeuge ausserhalb der eigenen Flotte lizenziert werden – inklusive günstigerer Modelle. Damit rückt autonomes Fahren in greifbare Nähe für breite Bevölkerungsschichten.


Lidar-Technologie: Präzision, die sich auszahlt

Zentrales Element dieser Technologie ist das Lidar-System, das den entscheidenden Vorsprung gegenüber kamerabasierten Ansätzen bietet. Die Sensoren erfassen mit Millionen von Laserimpulsen ihre Umgebung bis zu 300 Meter weit – und das bei Tag, Nacht, Regen oder Nebel.

Während Lidar früher als zu teuer galt, zeigt Waymo, dass sich diese Sichtweise überholt hat. Die tatsächlichen Kosten verteilen sich über einen langen Nutzungszeitraum und fallen im Vergleich zur gebotenen Sicherheit und Zuverlässigkeit kaum ins Gewicht. Im Gegenteil: Das Risiko von Unfällen und damit verbundenen Gerichtsverfahren wird drastisch reduziert – ein wirtschaftlicher Vorteil, der gerade für Privatnutzer und Versicherer interessant ist.


Waymo fährt schon heute – die Konkurrenz forscht noch

Während andere Autobauer noch mit Level-3-Systemen experimentieren und sich mit rechtlichen Unsicherheiten plagen, bietet Waymo bereits vollautonome Fahrten ohne Sicherheitsfahrer an. Über eine Million autonome Kilometer wurden schon gefahren – ein Erfahrungswert, den kein anderer Anbieter aufweisen kann.

Tesla, Apple oder Mercedes? Sie haben Pläne, Konzepte und Prototypen. Waymo hingegen hat eins: funktionierende Realität. Und diese Realität wird jetzt für den Endkunden greifbar.


Eine Investition in Software, nicht nur in Fahrzeuge

Das wahre Asset ist nicht nur das Auto, sondern die Software darin. Alphabet öffnet damit ein potenziell billionenschweres Lizenzmodell: Wer künftig ein Fahrzeug kauft – sei es ein Hyundai, ein Ford oder ein Elektrokleinwagen – könnte Waymo Inside haben. Autonomes Fahren als Betriebssystem. Der Schritt erinnert an Android – und hat ähnlich disruptives Potenzial.

Für Alphabet bedeutet das: eine neue Erlössäule jenseits von Werbung und Cloud. Für Anleger: eine strategische Expansion mit stabilen Margen und enormem Skalierungspotenzial.


Fazit

Mit der Öffnung für den Privatbesitz und der möglichen Lizenzierung an günstigere Fahrzeugklassen läutet Waymo die nächste Phase des autonomen Fahrens ein. Günstig, sicher, vollautonom – und jetzt auch für jedermann. Was Tesla verspricht, liefert Waymo. Und Google bringt die Zukunft nicht nur auf die Strasse, sondern in jede Garage.

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